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Lehrer für besonders begabte Kinder
sollten
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den Mut haben, viele der kleinen und kleinsten Zwischenschritte,
die üblicherweise gegangen werden auszulassen
und die Fähigkeit, ihre Schüler daraufhin beobachten können, ob zuviel
ausgelassen wurde oder noch mehr ausgelassen werden kann.
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nicht
Vordenker sein wollen, sondern die
Bereitschaft haben, sich, dem Kind folgend, auf
die Erkundung des Wissens und der Zusammenhänge einzulassen.
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selbst
noch so wissensdurstig sein, um
sich für die Fachgebiete zu interessieren, die die Kinder einbringen.
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nicht für sich selbst das verweigern, was sie von Kindern fordern:
Neues Wissen zu erwerben, neue Fähigkeiten zu entwickeln.
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den
Kindern gegenüber eingestehen können,
daß sie sich nicht in jedem Fachgebiet auskennen, nicht
jede Frage beantworten können (wollen).
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den
Schülern zeigen können, wie man
eine Klärung offener Fragen herbeiführt.
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an
eine bedarfsorientierte Zusammenarbeit mit Lehrkräften weiterführender
Schulen, an die Nutzung gymnasialer oder öffentlicher Bibliotheken, an
das Internet oder einfach an das Fachwissen von Eltern denken.
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die
Fähigkeit haben, auch selbst Themen zur Anreicherung des Unterrichts
einbringen zu können. Es darf nicht sein, daß Lehrer nur das lehren
wollen und sollen, was in einem Lehrplan steht. Ihre akademische
Ausbildung wäre sonst vergeudete Mühe gewesen.
Nach meiner Einschätzung gibt es genügend Themen, über die man schon
mit Grundschülern sprechen kann. Man kann z. B. die Tageszeitung, das
Fernseh- oder Rundfunkprogramm auswerten und hat massenhaft Themen zur
Anreicherung des Unterrichts. Vieles davon bekommen die Kinder über diese
Medien mit, viele Fragen sind daran geknüpft. Beim Versuch der
Beantwortung dieser Fragen können häufig Grundwissen und
moralisch-ethische Einstellungen transportiert werden,
zumindest aber die Motivation zu dessen Erwerb gefördert werden.
Nur für
besonders begabte Kinder ?
©: M. Meier, Kunigundenstr. 25h, D91207
Lauf
manfred.meier@gmx.de
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Was ist ein
professioneller Lehrer?
Projiziert man
landläufige Merkmale der Professionalitätsforschung auf den Lehrerberuf,
dann ergäbe sich, wie Lenzen meint, eine Charakterisierung des professionellen
Lehrers, die unter anderem folgende Kriterien aufweist:
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Ein professioneller
Lehrer wählt seinen Beruf primär in Hinblick auf die Berufstätigkeit,
in zweiter Linie aufgrund des Fachinteresses oder aufgrund von
Arbeitsmarktbedingungen.
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Er hat ein mehrfaches
Selektionsverfahren und eine professionelle, berufsbezogene
Ausbildung hinter sich gebracht.
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Er nimmt regelmäßig an
Fortbildungsveranstaltungen teil und befindet sich deshalb
auf dem jeweils gültigen Stand fachlicher und berufswissenschaftlicher
Forschung, deren Resultate in das berufliche Handeln umgesetzt
werden.
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Er hält angemessene
Distanz zu Schülern und Eltern.
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Er erwartet ein
angemessenes Feedback über seine Arbeitsqualität von den Dienstvorgesetzten.
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Er verfügt über die
Fähigkeit, gültiges Wissen bei den Schülern entstehen zu
lassen und dieses auch begründen zu können.
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Er verfügt über
technisch kontrolliertes Regelwissen des Unterrichtens und des
Erziehens.
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Er übt seinen Beruf
souverän aus, das heißt, er bestimmt selbst den Ausnahmezustand,
gegebenenfalls auch mit direktiven Mitteln.
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Er ist konflikt- und
teamfähig.
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Er hat eine
optimistische Grundeinstellung.
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Er definiert klare
Unterrichtsziele und führt einen klar strukturierten Unterricht
durch.
Die vollständige
Checkliste kann man in UNIVERSITAS 5/2003 nachlesen. Ein kostenloses
Probeabonnement (zwei Hefte) ist erhältlich beim S. Hirzel Verlag,
Redaktion UNIVERSITAS, Dirk Katzschmann, Birkenwaldstr. 44, 70191
Stuttgart
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